Junge, Junge*!

Jungen*arbeit in Neukölln stärken

Jungen* sind immer wieder mit geschlechterspezifischen Rollenvorstellungen konfrontiert: Von ihnen wird häufig erwartet, Stärke zu zeigen, ihre Emotionen zu kontrollieren, sich in Gruppen durchzusetzen und dominant aufzutreten. Für Schwäche, Unsicherheit, einen sensiblen Umgang mit Emotionen ebenso wie mit den eigenen psychischen oder physischen Grenzen bleibt dabei oft nur wenig Raum.

In der sozialwissenschaftlichen Forschung und im sozialpädagogischen Fachdiskurs hat sich in den letzten Jahren eine kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeitsanforderungen etabliert. Mit dem Projekt Junge, Junge*! wollte cultures interactive e.V. diese für die geschlechterreflektierte Sozialarbeit in Neukölln nutzbar machen und Akteur*innen der Jugendarbeit im Bezirk dafür sensibilisieren. Wichtig war uns dabei, auch das Zusammenwirken verschiedener benachteiligender und privilegierender Ebenen zu beachten.

Ermutigen

In verschiedenen Formaten wurden Jungen* in Neukölln bestärkt, sich mit Männlichkeit und Geschlechterrollen kritisch auseinanderzusetzen. Dabei wurden auch Ansätze aus der geschlechterreflektierten Gewaltprävention eingebracht. Außerdem führten wir in Zusammenarbeit mit der AG Jungen* mehrere Jungen*-Aktionstage durch.

Ressourcen bündeln

Das bereits bestehende Netzwerk der geschlechterreflektierten Jungen*arbeit in Neukölln wurde gestärkt und um weitere passende Akteur*innen erweitert.

Vernetzen

Verschiedene Angebote geschlechterreflektierter Jugendkulturarbeit für Schulen, Freizeiteinrichtungen und Straßensozialarbeit wurden entwickelt und in unterschiedlichen Neuköllner Einrichtungen umgesetzt.

Wissen weitergeben

In Fort- und Weiterbildungen hat das Projektteam Mitarbeitende aus Jugend(sozial)arbeit und Schule für eine geschlechterreflektierte Jungen*arbeit qualifiziert und mit Fachberatung und Supervision begleitet. In Kooperation mit dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB) wurde außerdem die zertifizierte Weiterbildung „diskriminierungssensible und geschlechterreflektierte Arbeit mit Jungen*“ angeboten. Zusätzlich wurden mehrere regionale Fachtage angeboten und eine Abschlussbroschüre veröffentlicht.

Kooperationspartner*innen

• AG Geschlechterreflektierte Jungen*arbeit Neukölln
• Jugendamt Neukölln
• Netzwerk gegen Trans- und Homophobie in Neukölln
• Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB)
• Schulpsychologisches und Inklusionspädagogisches Beratungs-
  und Unterstützungszentrum Neukölln (SIBUZ)
• Berliner Fachrunde Jungen*arbeit
• sexpäd.berlin

Förderer