Handlungskompetenzen für die pädagogische Arbeit
Cultures Interactive bietet Qualifizierungslehrgänge sowie on- und offline-Fortbildungen an, die sich mit unterschiedlichen Themen im Kontext von Menschenverachtung, Demokratiefeindlichkeit und Radikalisierung beschäftigen. Wir vermitteln Hintergrundwissen und Handlungskompetenzen aus unserer langjährigen Praxiserfahrung im Umgang mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Verschwörungserzählungen, Antisemitismus, Rechtsextremismus und islamisch begründetem Extremismus. Da zwischen diesen Phänomenen viele Übergänge und Überschneidungen bestehen, betrachten wir sie nicht nur getrennt, sondern auch aus phänomenübergreifenden Perspektiven.
Insbesondere gehen wir der Frage nach, was Menschen dazu bringt, sich zu radikalisieren und welche sozialen, biografischen und politischen Hinwendungsfaktoren es zu extremistischen Szenen gibt. Dieses Wissen ist ausschlaggebend, um adäquate adressat*innengerechte Zugänge der Prävention für Schule und Jugendarbeit anbieten zu können; aber auch, um gute Zugänge zu entwickeln, die eine möglichst frühe Loslösung/Distanzierung von demokratie- und menschenfeindlichen Denkweisen und Szenen ermöglichen. Und nicht zuletzt vermitteln wir immer eine Betrachtungsweise, die das Gesamtsystem, also auch mögliche Betroffene von Menschenverachtung, Demokratiefeindlichkeit und Extremismus mit in den Blick nimmt, um entsprechende Unterstützungsangebote mit zu bedenken.
Fachkräfte für den Umgang mit Menschenverachtung und Demokratiefeindlichkeit stärken
In unterschiedlichen Angeboten sprechen wir über Hintergründe und den Umgang mit Ideologien der Ungleichwertigkeit, Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Verschwörungserzählungen, Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus und islamisch begründeten Extremismus. Wir vermitteln pädagogische Praxisansätze der Prävention und Intervention sowie Gesprächstechniken wie beispielsweise Erstreaktion, Gesprächseinladungen, narrative Gesprächsführung, mediative Gesprächsführung, systemische Fragetechniken und das Setzen von Veränderungsimpulsen. So unterstützen wir insbesondere Fachkräfte und Studierende aus Jugendarbeit, Schule, politischer Bildung und kommunaler Arbeit, ihre professionelle Haltung für den pädagogischen Umgang mit Menschenverachtung und Demokratiefeindlichkeit zu stärken und ihre Handlungskompetenzen auszubauen.
Interessiert?
Fragen zu unserem Fortbildungsangebot beantworten wir gerne per E-Mail unter info@cultures-interactive.de.
Unser Fortbildungsangebot
Mit unseren Fortbildungen möchten wir vorhandene Kompetenzen erhalten, erweitern oder auf den neuesten Stand bringen, um die bisherige Arbeit auch zukünftig erfolgreich oder besser ausführen zu können. Dazu bieten wir verschiedene einführende und vertiefende Bildungseinheiten an.
Wahrnehmen, Präsenz zeigen, nachfragen: Auf Menschenfeindlichkeit reagieren, aber richtig!
Wie können pädagogische Fachkräfte reagieren, wenn im Jugendclub, auf dem Pausenhof oder in der Wohngruppe zynische, menschenverachtende oder (rechts)extremistische Aussagen getroffen werden? Welche Bandbreite an Reaktionsmöglichkeiten besteht? Und wie können diese am besten umgesetzt werden? Diesen Fragen ist die eintägige Fortbildung unter dem Stichwort „Erstreaktionskompetenz“ gewidmet.
Wie umgehen mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen?
Die Impulsfortbildung gibt einen Überblick über das Feld der sogenannten Distanzierungsarbeit im Bereich der Sekundärprävention. Anhand von Fallbeispielen aus der Praxis werden Instrumente für die Einschätzung von rechtsextrem orientierten Jugendlichen vorgestellt. Zentrale Elemente einer für diese Arbeit hilfreichen pädagogischen Haltung werden vermittelt und diskutiert.
Gesellschaftliche Spaltung im dialogischen Gespräch überwinden: Dialogtraining für zivilgesellschaftlich Engagierte
Die eintägige Fortbildung bereitet zivilgesellschaftlich Engagierte auf herausfordernde Gespräche vor und trägt zur Stärkung von Dialogfähigkeit in polarisierten und aufgeladenen Situationen bei. Hauptziel ist es, im jeweiligen Umfeld mit hitzig-verfahrenen Gesprächssituationen besser umgehen und das so erworbene Know-How an andere weitergeben zu können.
Mixfaktor: Jugendkulturen als Türöffner
Jugendkulturen sind ein wesentlicher Bestandteil der Lebenswelt von Jugendlichen und eignen sich somit als Zugang für die pädagogische Arbeit. In dieser als Workshop ausgerichteten Fortbildung werden der von Cultures Interactive entwickelte Jugendkulturansatz sowie dessen Formate und praktische Methoden vorgestellt.
PHÄNO_Cultures: Phänomenübergreifende politische Bildung mittels Medien und Jugendkulturen
Jugendkulturelle und mediale Ausdrucksformen eignen sich als Türöffner, um mit Jugendlichen über gesellschaftliche und politische Themen ins Gespräch zu kommen. In dieser Fortbildung geht es um jugendkulturelle politische Bildung als Ressource, um die Instrumentalisierung von Jugendkulturen in Rechtsextremismus und islamisch begründetem Extremismus sowie um phänomenübergreifende Methoden einer menschenrechtlich und lebensweltlich orientierten politischen Bildung.
(Nahost)Konflikt im Jugendclub?! – Was tun?
Der sogenannte Nahostkonflikt stellt Fachkräfte der Jugend(sozial)arbeit spätestens seit dem Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel und dem anschließenden Krieg in Gaza und der Region vor große Herausforderungen. In der Fortbildung möchten wir uns angesichts dieser Konfliktlage(n) die Fragen stellen: Wie kann es gelingen, auch in hitzigen Situationen darauf hinzuwirken, dass gruppenbezogener Hass und Menschenfeindlichkeit vermieden werden? Wie können pädagogische Fachkräfte den oft sehr dünnen Gesprächsfaden zu ihren Jugendlichen trotz allem gut aufrechterhalten?
Digitale Fortbildungen
Basiskurs Rechtsextremismusprävention
Die Prävention von Rechtsextremismus ist ein komplexes und sich ständig weiterentwickelndes Feld. In dieser Online-Fortbildung werden in drei Modulen à je zwei Stunden Grundlagen, Konzepte und wirksame Ansätze der Rechtsextremismusprävention vorgestellt.
Genderreflektierte Rechtsextremismusprävention
Vor-emanzipatorische Rollenbilder von Männlichkeit und Weiblichkeit, Hass auf Frauen, Antifeminismus und die Abwertung von LGBTQI+-Personen sind grundlegend mit Rechtsextremismus verwoben. In diesem praxisorientierten Online-Seminar geht es daher um rechtsextreme Reaktionen gegen Genderthemen, geschlechtsspezifische Rollenangebote in rechtsextremen Szenen und Aspekte von Familie und Kindeswohl.
Genderreflektierende Extremismusprävention
Im dieser Fortbildung werden die Bedeutung von Geschlecht und sexueller Orientierung, die Rolle von Frauen und die geschlechtsspezifische Aufgabenzuweisung in Rechtsextremismus und Islamismus besprochen. Außerdem geht es um geschlechtsspezifische Rekrutierungsstrategien und es werden persönliche und gesellschaftliche Hinwendungsmotive dargelegt sowie Bedarfe einer genderreflektierenden Prävention diskutiert.
Verschwörungserzählungen erkennen und entschärfen
In der Fortbildung wird erörtert, wie Verschwörungserzählungen funktionieren und welche konkreten Gefahren von ihnen ausgehen. Auf dieser Grundlage werden praxisnahe Strategien entwickelt, um demokratie- und menschenrechtsfeindliche Ideologien hinter Verschwörungserzählungen frühzeitig zu erkennen und mit verschwörungsgläubigen Personen im privaten als auch im beruflichen Kontext sicherer umzugehen.
„Wenn es den Juden nicht gäbe, der Antisemit würde ihn erfinden“: Antisemitismusprävention bedeutet Befähigung zur Selbstreflexion
Welche Erscheinungsformen des Antisemitismus aktuell besonders virulent sind, warum der Antisemitismus nichts mit Juden*Jüdinnen, aber alles mit den mentalen Strukturen der antisemitisch agierenden Personen zu tun hat – und was dies für eine erfolgreiche Prävention und Intervention bedeutet, ist Gegenstand dieser Fortbildung.
Gefährliche Verbindungen – Brückennarrative zur gewaltförmigen Radikalisierung erkennen und verstehen
Politiker*innen und öffentliche Personen, die auf Plakaten als Kraken dargestellt werden. „Feinstaub statt Ökostrom“-Aufkleber auf Verbrenner-Autos. Social-Media-Profile von „traditionsbewussten Ehefrauen“, die Familienbilder aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts idealisieren und alles „Zeitgeistige“ entwerten. Hinter solchen zunächst harmlos wirkenden Narrativen und Symbolen können sich Strategien verbergen, die mit Ängsten spielen und Ressentiments schüren.
Von wegen neutral!
Die Online-Fortbildung thematisiert das Spannungsfeld zwischen Meinungsfreiheit auf der einen und berechtigten Interventionen auf der anderen Seite. Es wird der rechtliche und der pädagogische Rahmen besprochen und aufgezeigt, was in der Praxis möglich und geboten ist, um wieder handlungsfähiger zu werden. Denn das oft aus Unkenntnis oder politischer Strategie beschworene Neutralitätsgebot beinhaltet keineswegs Wertneutralität. Umso mehr kann und soll antidemokratischen und menschenfeindlichen Meinungen widersprochen werden.
Der Jugendkulturansatz in der Islamismusprävention
Das Verhältnis des Islamismus zum Konzept „Jugend“ ist gespalten: Einerseits werden Jugendkulturen benutzt, um Jugendliche zu erreichen, andererseits wird das moderne Verständnis von „Jugend“ als schutzwürdiger Übergangsphase als westliche Ideologie abgelehnt. Dieses Spannungsverhältnis sowie die verwendeten jugendkulturellen Symbole und Stile werden in der Fortbildung besprochen. Vor allem aber werden Methoden vorgestellt, die es ermöglichen, im Rahmen von Islamismusprävention lebensweltorientiert und gendersensibel mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen.
Qualifizierungskurs
Mit Qualifizierungskursen möchten wir professionelle Sicht- und Verhaltensweisen erweitern. Die Kurse verschränken Fachwissen mit der eigenen beruflichen Alltagspraxis und führen so zu Handlungssicherheit im Umgang mit gegebenen Phänomen im Arbeitsfeld. Sie bestehen aus mehreren themenspezifischen und meist zweitägigen Modulen. Je nach Themen- und Zeitbedarf können die Kurse konzeptionell angepasst werden.
Handlungskonzepte für den Umgang mit menschenverachtenden, demokratiefeindlichen und rechtsextremen Phänomenen in der Jugend(sozial)arbeit
Das Erkennen von menschenverachtenden, antidemokratischen oder extrem rechten Tendenzen bei Jugendlichen, ihre differenzierte Einordnung sowie der angemessene Umgang damit stellen Jugend(sozial)arbeiter*innen vor große Herausforderungen. Um adäquat und wirksam reagieren zu können, benötigen pädagogische Fachkräfte Kenntnisse über aktuelle rechtsextreme Jugendphänomene, über Hinwendungs- und Radikalisierungsprozesse bei Heranwachsenden sowie Fach- und Praxiswissen zu Präventions- und Interventionsansätzen.