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Jetzt bewerben: „Hako_reJu“ Qualifizierungskurs 2026

Handlungskonzept für Jugendarbeit und Schule im Umgang mit demokratie- und menschenfeindlichen Haltungen

Fortbildungskurs in fünf Modulen von März bis Juli 2026 am SFBB – Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg

Auf Tiktok verbreiten sich Hass und Hetze, neonazistische Jugendgruppen nutzen Social Media gezielt, um Jugendliche für Proteste zu mobilisieren. Mehr als 20 Prozent der 18- bis 27-jährigen stimmen inzwischen menschenfeindlichen Aussagen zu. Diese Entwicklungen zeigen sich auch in Einrichtungen der Jugend(sozial)arbeit sowie in Schulen.

Das Erkennen und Einordnen von demokratie- und menschenfeindlichen Haltungen oder auch rechtsextremen Tendenzen bei Kindern und Jugendlichen sowie der angemessene Umgang damit stellen Fachkräfte aus Jugend­arbeit und Schule zunehmend vor große Heraus­forderungen. Cultures interactive e.V. hat ein systematisches Handlungskonzept entwickelt, das die selbständige und verantwortliche Bearbeitung von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) und Rechtsextremismus in pädagogischen Teams ermöglicht. Dabei wird Hintergrundwissen zu aktuellen rechtsextremen (jugendbezogenen) Phänomenen, zu Hinwendungs- und Radikalisierungsmotiven auch unter Genderaspekten verbunden mit der Vermittlung von Ansätzen und Methoden der pädagogischen Prävention- und Intervention.

Aufbauend auf einem Stufenplan wird im Fortbildungskurs spezifisches Sach- und Handlungswissen weitergegeben und auf Praxisfälle angewendet. Die Teilnehmenden entwickeln gemeinsam fallbezogene Maßnahmen und Handlungskonzepte, um die Handlungssicherheit zu stärken.

Der Fortbildungskurs

  • Die Reihe umfasst fünf zweitägige Module mit insgesamt 80 Stunden und zehn zusätzlichen Stunden für die eigene Vor- und Nachbereitung sowie gestellte Aufgaben.
  • Die Qualifizierung legt hohen Wert auf Praxisbezug und arbeitet deshalb mit den Fällen und Arbeitskontexten der Teilnehmenden.
  • Eine kollegiale und wertschätzende Arbeitsatmosphäre liegt uns am Herzen.
  • Der Kurs kontextualisiert Rechtsextremismusprävention im Handlungsfeld Jugend- und Schulsozialarbeit. Er stellt keine Einführung in Antidiskriminierungs- oder kritische Bildungsarbeit dar

Inhalt

Modul I: Erkennen. Wahrnehmen und Einordnen demokratie- und menschenfeindlicher sowie extrem rechter Erscheinungsformen

Im ersten Modul findet einführend eine inhaltliche Auseinandersetzung mit rechtsextremen Erlebniswelten, aktuellen Stilen, Formen der Hassäußerungen sowie deren jugendkulturellen Ausdrucksformen, Codes, Musikrichtungen und Graubereichen dieses Phänomenbereiches statt. Eine eingehende Beschäftigung damit ist Voraussetzung für die diesbezügliche Präventionsarbeit. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Bedeutung von Geschlecht bzw. Geschlechterrollen im Rechtsextremismus. Zudem wird der fünfstufige Interventionsplan vorgestellt und in die modulbegleitende Fallarbeit eingeführt.

Modul II: Verstehen. Hinwendungs- und Radikalisierungsprozesse analysieren

Inhalt des zweiten Moduls ist die Vermittlung von Hintergrundwissen zu sozialen, sozialräumlichen und biografischen Risikofaktoren sowie subjektiven Beweggründen in der Hinwendung von Jugendlichen zum Rechtsextremismus, um persönliche Motivlagen von Jugendlichen aus dem eigenen Arbeitskontext besser einschätzen zu können. Auch hier wird eine genderreflektierte Perspektive eingenommen. Unterstützende Arbeitsmaterialien und Methoden für eine Situationsanalyse werden angeboten und Techniken einer offen-nachfragenden Gesprächsführung vorgestellt und eingeübt. Dabei werden auch Fragen der eigenen Haltung und Positionierung diskutiert.

Modul III: Ermöglichen. Persönliche, kollegiale und sozialräumliche Ressourcen als Handlungsgrundlagen

Im dritten Modul geht es darum, Voraussetzungen zu reflektieren, die für eine effektive Rechtsextremismusprävention unabdingbar sind.  Einen Schwerpunkt bildet dabei die Reflexion von Herausforderungen und Grenzen der eigenen Arbeit sowie die Stärkung persönlicher Ressourcen und der Aufbau und die Entwicklung kollegialer und sozialräumlicher Unterstützungsmöglichkeiten. Die Methode der kollegialen Fallberatung wird vorgestellt und erprobt. Ansätze der Netzwerk-, Ressourcen-, und Sozialraumorientierung und des Empowerments ergänzen das Methodenrepertoire.

Modul IV: Planen. Handlungsschritte entwickeln und vorbereiten

Nachdem eine tiefere Einschätzung von Herausforderung und Möglichkeiten erfolgt ist, kann nun mit der Planung notwendiger Interventionsmaßnahmen und begleitender Präventionsmaßnahmen begonnen werden. Inhaltlich werden Ansätze der Präventions-, Distanzierungs- und Ausstiegsarbeit vorgestellt und diskutiert, welche Maßnahmen mit welchen Jugendlichen bzw. Jugendgruppen sinnvoll sind. Ergänzt werden juristische Grundlagen zu den Themen der politischen Neutralität, der Meinungsfreiheit sowie strafrechtliche Tatbestände. Anhand von Arbeitsmaterialien erarbeiten die Teilnehmenden fallbezogen eigene Ziel- und Maßnahmenpläne sowie Indikatoren, um die Zielerreichung selber einschätzen zu können.

Modul V: Umsetzen. Maßnahmen verwirklichen und Arbeit nachhaltig gestalten

Im letzten Modul wird die Umsetzung von Methoden praktisch eingeübt. Konkrete lebensweltorientierte Methoden der Präventionsarbeit insbesondere aus jugendkultureller, politischer Bildungs- sowie sozialtherapeutischer Arbeit werden gemeinsam angewendet. Dabei werden Hintergründe zu verschiedenen Jugendkulturen, Methoden der menschenrechtsorientierten Jugendkulturarbeit und des Umgangs mit Ungleichwertigkeitsvorstellungen vertieft vorgestellt. Abschließend stellen die Teilnehmenden eigene Maßnahmenpläne und Übungseinheiten für die Arbeit mit Jugendlichen vor.

Termine

Modul 1:          19.-20.03.2026

Modul 2:          16.-17.04.2026

Modul 3:          07.-08.05.2026

Modul 4:          04.-05.06.2026

Modul 5:          02.-03.07.2026

Zeiten

Jeweils Donnerstag und Freitag, ganztags 10 bis 18 Uhr (mit Pausen)

Veranstaltungsort

SFBB – Sozialpädagogisches Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg

Zielgruppe

Pädagogische Fachkräfte aus Jugendarbeit, Bildung und Prävention

Bildungsurlaub

Der Qualifizierungskurs ist in Berlin und Brandenburg als Bildungsurlaub anerkannt. Bei Interesse kann auch in weiteren Bundesländern eine Anerkennung beantragt werden.

Teilnahmebeitrag

Die Gesamtkosten für die fünf Module betragen insg. 300 EUR.

SFBB-Teilnahmebeitrag: 20 EUR/pro Seminartag inkl. Mittagessen (Insg. 200 EUR). Bei Zimmerbuchung entstehen weitere Kosten.

Cultures Interactive Kursbeitrag: 10 EUR/pro Seminartag (insg. 100 EUR), welche separat in Rechnung gestellt werden.

Zusätzlich anfallende Reisekosten müssen von den Teilnehmenden selbst getragen werden.

Zertifizierung

Alle Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebescheinigung.

Eine Zertifizierung kann mit der Präsentation der Fallarbeit und des erarbeiteten Konzepts sowie der Teilnahme an mindestens acht von zehn Seminartagen erlangt werden.

Anmeldung                  

Auf dieser Seite können Sie sich für den Qualifizierungskurs anmelden.

Fragen

Fragen zum Qualifizierungskurs beantworten wir gerne unter kontakt@farp.online.

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