Erstreaktionskompetenzen für zivilgesellschaftlich Engagierte sowie Jugend- und Erwachsenenbildner*innen in Berlin

Über emotional und ideologisch aufgeladene Themen in ein vertieftes Gespräch gelangen zu können, ist genauso heraus­fordernd wie wichtig. Umso mehr kommt es darauf an, auch in schwierigen Situationen und bei schwer erreichbaren Adressat*innen die eigene Dialog­fähigkeit aufrecht­zuerhalten und zu stärken. Nur so lässt sich die Tendenz zu Polarisierung, Verschwörungs­denken, wechsel­seitiger Entwertung und Antisemitismus abbauen.

Hilfreich ist dies besonders für diejenigen, die sich für gesell­schaft­lichen Zusammen­halt, Verständigung und Menschen­rechte einsetzen: Wer zum Beispiel in Vereinen, Kirchen, der Feuerwehr, politischen Orts­verbänden, Hoch­schulen, Kultur­szenen oder der Jugend- und Erwachsenen­bildung engagierte Gespräche führen will, ist auf eine gute Vorbereitung angewiesen, um im Dialog auch bei affektiv besetzten Fragen zu sachlich-persönlichem Austausch und wirksamer Auseinander­setzung zu finden.

Die verschiedenen Formen des Anti­semitismus in Deutsch­land stellen erfahrungs­gemäß die größte der Herausforderungen dar. Zentrale kommunikative Aufgaben im Umgang sind das Auffangen von Emotionen, die Klärung von individuellen Anliegen, das Schaffen von wechsel­seitigem Verständnis und das Ansprechen von Vorurteilen, Ressentiments und Antisemitismus. Außerdem geht es darum, Sach­verhalte darzulegen und über gemeinsame Grund­werte zu sprechen – sodass wir zukünftig wieder mehr Dialog und Engagement wagen können.

Emotionen auffangen, Verständnis fördern – Ressentiment und Menschen­feindlichkeit ansprechen

Um zivilgesellschaftlich Engagierte in Berlin auf heraus­fordernde Gespräche vorzubereiten, bietet Cultures Interactive Fortbildungen zur Dialog­fähigkeit in polarisierten Situationen an, die von Ideolo­gisierung, Verschwörungs­erzählungen, Antisemitismus und Menschen­feindlichkeit geprägt sind. Hierbei werden Gesprächs­moderator*innen qualifiziert und Intervisions­gruppen für Kolleg*innen aus unterschiedlichen Bereichen der Berliner Zivil­gesellschaft geschaffen. Hauptziel ist, im jeweiligen Umfeld mit hitzig-verfahrenen Gesprächs­situationen besser umgehen zu können und erworbenes Wissen an andere weiterzugeben. Mittelfristig wird außerdem eine zertifizierte Weiter­bildung für zivilgesell­schaftliche Gesprächs­moderator*innen konzipiert.

Projektinformationen

Projektlaufzeit
Oktober 2024 bis Juli 2025

Ansprechpartner
Dr. Harald Weilnböck
weilnboeck@cultures-interactive.de

Förderung

Logo Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt