Online-Workshopreihe der Fachstelle Rechtsextremismusprävention

Von Juli bis Oktober geht es in einer Online-Workshopreihe der Fachstelle Rechts­extremismus­prävention unter anderem um den Umgang mit Verschwörungs­erzählungen, um Antifeminismus und Antiziganismus sowie um verschwörungs­ideologisch geprägte Proteste rund um die Corona-Maßnahmen, den Krieg in der Ukraine und den Klimawandel. Los geht's gleich am 1. Juli mit einem Workshop zur kritischen Medien­bildung. Im Juli folgen dann noch ein Workshop zu rechtsextremen Ideologien im Umwelt- und Naturschutz, ein Basiskurs Rechtsextremismus­prävention sowie ein Workshop zur geschlechter­reflektierten Rechtsextremismus­prävention.

„Kritische Medienbildung“ – Fake News und Filterblasen. Kritischer Umgang mit Medien

Workshop mit Mathias Rauh am 1. Juli 2022, 9 bis 12 Uhr

Fakten vs. Fake, Medien vs. Manipulation, Wahrheit vs. Werte? Im Workshop werden effektive Ansätze kritischer Medienbildung in Zeiten von Digitalisierung, Rechtspopulismus und Desinformation vermittelt. Wir geben dabei einen Einblick in Hintergründe, pädagogische Strategien und konkrete spielerische Methoden für die eigene Arbeit mit verschiedenen Zielgruppen ab etwa 12 Jahren.
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Ökologie von rechts: Rechtsextreme Ideologien im Natur- und Umweltschutz

Workshop mit Robin Bell (Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz) am 5. Juli 2022, 10 bis 13 Uhr

Immer wieder sind demokratische Akteur*innen des Natur- und Umwelt­schutzes sowie des (ökologischen) Landbaus mit Kooperationsanfragen, Vereinnahmungs­strategien und Unterwanderungs­versuchen von rechts konfrontiert. Welche Beweggründe haben extrem rechte Akteur*innen, sich in diesen Themenfeldern zu engagieren? Welche Ziele verfolgen sie?
Der Workshop sensibilisiert für die historischen und aktuellen Verknüpfungen zwischen deutschem Natur- und Umwelt­schutzes und extrem rechten Ideologien. Das Angebot versetzt die Teilnehmer*innen in die Lage, demokratie­feindliche und menschen­verachtende Ideologien und Denkmuster im Natur- und Umweltschutz zu identifizieren. Darauf aufbauend können mögliche Handlungs­optionen im Sinne einer Prävention und Intervention erarbeitet und diskutiert werden.
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Basiskurs Rechtsextremismusprävention

Workshop mit Silke Baer (cultures interactive e.V.) am 12. Juli 2022, von 9.30 bis 13 Uhr

In diesem Online-Workshop werden aus pädagogischer Perspektive Grundlagen zur Rechtsextremismus­prävention vorgestellt und diskutiert. Der Workshop beschäftigt sich mit folgenden Fragen und Themen:
1) Hinwendungsfaktoren: Welche persönlichen, familiären, genderspezifischen sowie sozialräumlichen Faktoren spielen bei der Hinwendung zu Rechtsextremismus eine Rolle?
2) Verschiedene Ansatzpunkte und Methoden der Prävention: Welche Ansätze und Netzwerke der Prävention gibt es bundesweit und international für unterschiedliche Zielgruppen? Anhand des von Cultures Interactive e.V. entwickelten Gefährdungsbarometers sprechen wir über Möglichkeiten und Grenzen der pädagogischen Arbeit mit rechtsextrem gefährdeten Jugendlichen.
3) Handlungs­empfehlungen: Auf Grundlage international entwickelter Leitlinien für eine gute Praxis der Prävention und Distanzierungs­arbeit besprechen wir, welche Voraussetzungen der Präventionsarbeit zum Beispiel in Bezug auf die personellen, zeitlichen, finanziellen und (sicherheits-)politischen Rahmen­bedingungen notwendig sind. Auch die Frage, welche persönlichen und fachlichen Kompetenzen Menschen mitbringen sollten, um in diesem Arbeitsfeld tätig zu werden, können wir diskutieren.
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Genderreflektierte Rechtsextremismusprävention

Workshop mit Silke Baer (cultures interactive e.V.) am 14. Juli 2022, von 9.30 bis 13 Uhr

Die letzten Jahre haben deutlich gezeigt, dass voremanzipatorische Rollenbilder von Männlichkeit und Weiblichkeit, Hass auf Frauen*, Antifeminismus und die Abwertung von LGBTIQ+ grundlegend mit Rechtsextremismus verwoben sind. In diesem praxisorientierten Online-Seminar geht es um:
1) Genderthemen im Rechtsextremismus, die in den letzten Jahren stark auch in die sogenannte „Mitte der Gesellschaft“ hineingewirkt haben.
2) Geschlechtsspezifische Rollenangebote („Doing Gender“) in rechtsextremen Szenen und deren mögliche Attraktivität für Mädchen* und Jungen* im Jugendalter.
3) Aspekte von Familie und Kindeswohl im Kontext von Rechtsextremismus.
Davon ableitend werden pädagogische Ansätze und geeignete Zugänge für eine genderbewusste Prävention vorgestellt. Dort werden wir auch Erfahrungen aus dem Projekt WomEx mit einbringen: Das EU-weite Projekt hat herausgearbeitet, dass neue Zugänge und Anspracheorte einbezogen werden müssen, um auch Mädchen* und Frauen* in der Distanzierungsarbeit zu erreichen.
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(K)ein Problem mit Antiziganismus?

Workshop mit Silas Kropf am 26. August 2022 von 9 bis 12 Uhr

Antiziganismus ist in der deutschen Gesellschaft weit verbreitet. In allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens erfahren Sinti*zze und Rom*nja regelmäßig Ausgrenzung und Diskriminierung, und die Corona-Pandemie hat diese Situation noch weiter verschärft.
In diesem Workshop möchten wir nach einem Rückblick in die Geschichte den gegenwärtigen Antiziganismus anhand konkreter Beispielen reflektieren. Ein weiterer Schwerpunkt des Workshops liegt auf der Auseinandersetzung mit Stereotypen und abwertenden Äußerungen. Dabei soll auch die Frage von Mehrfach­diskriminierungen bzw. intersektionaler Diskriminierung eine Rolle spielen. Unter Berücksichtigung der eigenen beruflichen Praxis der Teilnehmenden entwickeln wir so gemeinsam erste Schritte in Richtung eines antiziganismussensiblen Handelns.
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Umgang mit Verschwörungserzählungen

Workshop der Beratungsstelle veritas am 30. August 2022 von 9 bis 13 Uhr

Auch mehr als zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie scheinen Verschwörungs­erzählungen an Attraktivität kaum eingebüßt zu haben. Ob in der Schulklasse, der Familie, im Freund*innenkreis oder im Kollegium – in nahezu allen Bereichen der Gesellschaft stellt sich der Umgang mit Verschwörungs­glauben als ernsthafte Herausforderung dar. Nicht selten haben Verschwörungs­erzählungen zudem einen antisemitischen Gehalt, erweisen sich als anschlussfähig an andere menschenfeindliche Ideologien und dienen als Legitimationsgrundlage für Gewalt.
Vor diesem Hintergrund wird der Workshop Raum für einen bedarfsorientierten Austausch mit Fokus auf die mit Verschwörungs­erzählungen einhergehenden Herausforderungen im Arbeitsalltag bieten. Dafür soll zunächst ein grundlegendes Verständnis von Struktur und Wirkungsweise von Verschwörungs­erzählungen erarbeitet werden, um sich dann der Frage nach konkreten Kommunikations­strategien für den Umgang mit verschwörungsgläubigen Menschen zu widmen.
„Umgang mit Verschwörungserzählungen“: Zur Anmeldung

Proteste in Krisenzeiten: Antisemitische Verschwörungserzählungen in Zeiten von Corona, Krieg und Klimawandel

Workshop mit Sebastian Beer (Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V.) am 11. Oktober 2022 von 10 bis 13 Uhr

Spätestens seit Beginn der Corona-Proteste ist klar: Der Glaube an Verschwörungs­ideologien findet sich – wenn auch in unterschiedlichem Maß – in allen sozialen und politischen Teilen der Gesellschaft. Einzelne Aspekte der dabei im Fokus stehenden Erzählungen sind dabei wandelbar, stets geprägt sind sie durch ihren antisemitischen Kern. Das hat auch der Krieg in der Ukraine gezeigt, der für Beteiligte der Proteste zunehmend an Bedeutung gewinnt.
In unserem Workshop betrachten wir gängige Narrative dieser Proteste, beantworten die Frage, weshalb Verschwörungs­ideologien antisemitisch sind und betrachten die Protestbeteiligten in Zeiten des Kriegs und des Klimawandels. Damit einher geht der Versuch einer politischen Einordnung der Proteste.
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„Natürliche Männer und Frauen“!? Das Verhältnis von Antifeminismus und Rechtsextremismus

Workshop mit Wiebke Eltze am 20. Oktober 2022 von 10 bis 13 Uhr

Was verbirgt sich hinter Antifeminismus und Anti-Gender-Mobilisierungen? Welche Akteur*innen vertreten dabei welche Forderungen und Feindbilder? Was verstehen sie unter einer „aktivierenden Familienpolitik“ oder dem „Schutz unserer Frauen & Kinder“? Wie kann ich darauf reagieren, wenn beispielsweise im Rahmen meiner Tätigkeit oder in meinem Umfeld Positionen dieser Art geäußert werden?
Im Workshop geht es um die Bedeutung von Antifeminismus im Rechtsextremismus, um Verschränkungen mit Rassismus sowie Strategien, Begriffe und Heraus­forderungen. Der Fokus liegt dabei auf der Stärkung der eigenen Haltung und der Handlungs­fähigkeit in ganz unterschiedlichen Situationen.
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