Dokumentation der Tagung „Nichts als Krise(n)?“

Auch im Feld der Sozialen Arbeit sind die Auswirkungen der gegen­wärtigen gesell­schaftlichen Krisen spürbar. Das wurde auf der Tagung „Nichts als Krise(n)? Jugendarbeit in Zeiten vielfältiger gesellschaftlicher Herausforderungen“ deutlich, die im November 2022 in Berlin stattfand. In den Diskussionen, Workshops und Vorträgen zeigte sich, dass die Krisenlage sowohl die jeweiligen Ziel­gruppen als auch die Zusammenarbeit im Team sowie die persönliche Situation der Einzelnen belasten.

Aber auch vor Jugendlichen machen die mehrfachen Krisen nicht halt. Sie sind mittendrin, beteiligt und betroffen. Extrem rechte und demokratie­feindliche Strömungen nutzen die krisenreiche Lage für sich, sprechen darüber gezielt Jugendliche an und versuchen, eine Normalisierung von menschen- und demokratie­feindlichen Haltungen zu bewirken. Auf der Tagung der Fachstelle Rechtsextremismusprävention stellten die Teilnehmer*innen zudem fest, dass die multiple Krisensituation zu einem Vertrauens­verlust in die Demokratie vor allem in ländlichen Regionen beigetragen habe, auch verschiedene Formen von Menschenfeind­lichkeit seien noch sichtbarer geworden. Zusätzlich wurden die Belastung der Pädagog*innen, die fehlende Vernetzung zwischen verschiedenen Trägern sowie die weiterhin zähen Strukturen innerhalb der pädagogischen Arbeit als Heraus­forderungen genannt.

Die Situation von Kindern, Jugendlichen und pädagogischen Fachkräften reflektieren

Mit der Tagung „Nicht als Krise(n)?“ verfolgte die Fachstelle Rechtsextremismus­prävention deshalb eine doppelte Strategie: Zum einen wurden Kinder und Jugendliche als primär Betroffene der verschiedenen Krisen in den Blick genommen. Zum anderen haben die globalen und gesellschaftlichen Entwicklungen auch Auswirkungen auf die Arbeit von pädagogischen Mitarbeitenden. Deshalb sollten auch die Arbeitsbedingungen von Pädagog*innen mit in die Reflexion einbezogen werden. Denn um Widerstandskräfte gegen Menschen- und Demokratiefeindlichkeit bei Jugendlichen zu aktivieren, gilt es, auch den eigenen Umgang mit Krisen zu reflektieren.

Auf der Tagung am 10. und 11. November 2022 hat die Fachstelle Rechtsextremismusprävention (fa:rp) diese Themen gemeinsam mit rund 60 Fachkräften, Multiplikator*innen der Jugend(sozial)arbeit, politischen Bildung und der Rechtsextremismusprävention sowie Studierenden der Sozialen Arbeit diskutiert. In Workshops und Austausch­formaten wurden Handlungs­perspektiven für die Jugend- und Bildungsarbeit im Kontext von Rechtsextremismus eröffnet, die das kritische und eigenständige Denken von Jugendlichen fördern und soziale wie demokratische Kompetenzen stärken. Ein wichtiger Teil der Veranstaltung waren deshalb der Austausch und die Vernetzung der Teilnehmenden untereinander. In der gerade veröffentlichten Dokumentation der Tagung können Sie einen Einblick in die besprochenen Themen sowie die Inhalte der Vorträge und Workshops gewinnen.

Die Tagungsdokumentation als PDF

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