Abschlusstagung des Modellprojekts HaKo_reJu am 19.03.2014 in Weimar

Am 19.03.2014 veranstaltet cultures interactive e.V. gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen im mon ami Weimar die Fachtagung

(Über-)Forderungen? Soziale Arbeit und Politische Bildung. Eine Praktiker/innen-Tagung zu Anforderungen und Konzepten der Bearbeitung von Rechtsextremismus

Die Tagung ist Abschluss der Entwicklung des ci-Modellprojekts „HaKo_reJu“ – ein Handlungskonzept zum Umgang mit rechtsaffinen Jugendlichen in der offenen Jugendarbeit in Ostdeutschland. Dieses Handlungskonzept wurde mit neun Einrichtungen der offenen Jugendarbeit aus Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen entwickelt. Außerdem waren an der Entwicklung die Wissenschaftler*innen Michaela Köttig, Beate Küppers, Stefan Dierbach, Kurt Möller und Roland Roth beteiligt. Beratend unterstützten uns neben vielen anderen auch die Fachexpert*innen der mobilen Beratungen aus den genannten Bundesländern. Innerhalb von drei Jahren konnten wir so im Rahmen eines moderierten Fachaustauschs zwischen Wissenschaft und Praxis ein Handlungskonzept entwickeln, das Mitarbeiter*innen der offenen Jugendarbeit mehr Sicherheit im Umgang mit rechtsextrem gefährdeten und orientierten Jugendlichen geben soll.

Das Ergebnis ist eine Qualifizierungsreihe in fünf Modulen, die das Erkennen von einzuleitenden Handlungen, Grenzen, Haltung, Netzwerkarbeit und Umgang im Bereich Rechtsextremismus sowie die unerlässliche Präventions- und Interventionsarbeit bereits in den Anfängen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF) schult. Zudem sind zahlreiche Arbeitsmaterialien entstanden und eine Veröffentlichung, die im März 2014 im Verlag Barbara Budrich erscheinen wird.

Neben Wissensvermittlung, Stärkung der Haltung als auch Qualifizierung konnte leider eines in dem dreijährigen Förderzeitraum nicht mehr geleistet werden: ein sozialpädagogisches Coaching, welches hilft, die erworbenen Kenntnisse in der Praxis, auch gegen oftmals tief verwurzelte destruktive Strukturen, anzuwenden und durchzusetzen. Zudem konnten selbstverständlich auch die zum Teil desolaten Verhältnisse in weiten Teilen der Sozialen Arbeit und die sie überfordernde gesamtgesellschaftliche Aufgabe im Umgang mit Rechtsextremismus nicht gelöst werden.

Die Fachtagung am 19.03.2014 in Weimar richtet sich an Praktiker*innen im Feld und stellt den Abschluss der dreijährigen Projektphase dar. Das spannende Programm mit thematischen Inputs und Workshops soll neben kontroversen Debatten den Praxisdialog über fortbestehende Problematiken in der Arbeit gegen Rechtsextremismus und GMF fördern.

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