Online-Workshops der Fachstelle Rechtsextremismusprävention
Im Februar und März 2023 geht es in sieben halbtägigen Workshops der Fachstelle Rechtsextremismusprävention um rechtsextreme Ideologien im Umwelt- und Naturschutz, rechte Online-Propaganda, Verschwörungserzählungen, Antisemitismus, Antifeminismus, türkischen Ultranationalismus und Antiziganismus. Alle Workshops sind inhaltlich zweigeteilt: Nach einer Einführung in das jeweilige Phänomen und seine Anknüpfungspunkte zum Rechtsextremismus werden auch Handlungsmöglichkeiten der Prävention besprochen.
Ökologie von rechts. Rechtsextreme Ideologien im Natur- und Umweltschutz
Donnerstag, 9. Februar 2023, 9 bis 13 Uhr
Immer wieder sind demokratische Akteur*innen des Natur- und Umweltschutzes sowie des (ökologischen) Landbaus mit Kooperationsanfragen, Vereinnahmungsstrategien und Unterwanderungsversuchen von rechts konfrontiert. Welche Beweggründe haben extrem rechte Akteur*innen, sich in diesen Themenfeldern zu engagieren? Welche Ziele verfolgen sie? Der Workshop sensibilisiert für historische und gegenwärtige Verknüpfungen des deutschen Natur- und Umweltschutzes mit extrem rechten Ideologien. Das Angebot versetzt die Teilnehmer*innen in die Lage, demokratiefeindliche und menschenverachtende Ideologien und Denkmuster im Natur- und Umweltschutz zu identifizieren. Darauf aufbauend können mögliche Handlungsoptionen im Sinne einer Prävention und Intervention erarbeitet und diskutiert werden.
Der Workshop findet in Kooperation mit der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) statt.
Fake News und Filterblasen. Kritischer Umgang mit Medien
Freitag, 17. Februar 2023, 9 bis 13 Uhr
Fakten vs. Fake, Medien vs. Manipulation, Wahrheit vs. Werte? Im Workshop werden effektive Ansätze kritischer Medienbildung in Zeiten von Digitalisierung, Rechtspopulismus und Online-Propaganda vermittelt. Wir geben dabei einen Einblick in Hintergründe, pädagogische Strategien und konkrete spielerische Methoden für die eigene Arbeit mit verschiedenen Zielgruppen ab etwa zwölf Jahren.
Referent des Workshops ist der Medienkompetenztrainer Mathias Rauh.
Antisemitische Verschwörungserzählungen in Zeiten von Corona, Krieg und Klimawandel
Mittwoch, 22. Februar 2023, 9 bis 13 Uhr
Spätestens seit Beginn der Proteste gegen die Corona-Maßnahmen ist klar: Der Glaube an Verschwörungsideologien findet sich – wenn auch in unterschiedlichem Maß – in allen sozialen und politischen Teilen der Gesellschaft. Einzelne Aspekte der dabei im Fokus stehenden Erzählungen sind austauschbar, sie sind aber stets durch ihren antisemitischen Kern geprägt. Das zeigt auch der Krieg gegen die Ukraine, der schon kurz nach Kriegsbeginn zum wichtigen Thema für Beteiligte der Proteste gegen die Corona-Maßnahmen geworden ist. In diesem Workshop betrachten wir gängige Narrative der Proteste, beantworten die Frage, weshalb Verschwörungsideologien antisemitisch sind und blicken auf die Protestbeteiligten. Damit geht auch der Versuch einer politischen Einordnung der Proteste einher.
Der Workshop findet in Kooperation mit dem Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) statt.
„Jetzt ist aber genug mit Feminismus!“ Zum Verhältnis von Antifeminismus & Rechtsextremismus
Donnerstag, 2. März 2023, 9 bis 13 Uhr
Was verbirgt sich hinter Antifeminismus und Anti-Gender-Mobilisierungen? Welche Akteur*innen vertreten dabei welche Forderungen und Feindbilder? Was meint eine „aktivierende Familienpolitik“ und der „Schutz unserer Frauen & Kinder“? Wie kann ich darauf reagieren, wenn im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit oder in meinem Umfeld Positionen dieser Art geäußert werden? Im Workshop geht es um die Bedeutung von Antifeminismus im Rechtsextremismus, um Verschränkungen mit Rassismus ebenso wie um Strategien, Begriffe und Herausforderungen. Der Fokus liegt dabei auf der Stärkung der eigenen Haltung und Handlungsfähigkeit in unterschiedlichen Situationen.
Der Workshop findet in Kooperation mit der Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung statt.
Umgang mit Verschwörungserzählungen
Donnerstag, 9. März 2023, 9 bis 13 Uhr
Auch drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie scheinen Verschwörungserzählungen an Attraktivität kaum eingebüßt zu haben. Ob in der Schulklasse, der Familie, im Freund*innenkreis oder im Kollegium – in nahezu allen Bereichen der Gesellschaft stellt sich der Umgang mit dem Verschwörungsglauben als ernsthafte Herausforderung dar. Nicht selten haben Verschwörungserzählungen zudem einen antisemitischen Gehalt, erweisen sich als anschlussfähig an andere menschenfeindliche Ideologien und dienen als Legitimationsgrundlage für Gewalt.
Türkischer Ultranationalismus in Deutschland
Freitag, 17. März 2023, 9 bis 13 Uhr
Neben einer Einführung in das Phänomen mit einem besonderen Fokus auf die Szene in Deutschland bietet der Workshop den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich pädagogisch mit dem Thema auseinanderzusetzen. Dabei sollen unter anderem bereits vorhandene Berührungspunkte berücksichtigt und (präventive) Handlungsmöglichkeiten besprochen werden.
Referentin des Workshops ist Sobitha Balakrishnan.
Antiziganismus: Wie erkennen, wie intervenieren, wie vorbeugen?
Freitag, 31. März 2023, 9 bis 13 Uhr
Antiziganismus ist nicht nur in der extremen Rechten zu finden, sondern auch in der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Wie haben sich die hartnäckigen Vorurteile entwickelt? Und wie prägen sie noch heute den Alltag in Deutschland? Um präventiv in der Jugend- und Bildungsarbeit mit Antiziganismus umzugehen, ist es notwendig, entsprechende verinnerlichte Stereotype zu erkennen und zu reflektieren.
Der Workshop beginnt mit einer Einführung in wichtige Begrifflichkeiten und gängige Vorurteile. Im zweiten Teil des Workshops wollen wir uns anhand von Beispielen aus dem Arbeitsalltag dazu austauschen, wie mit Konflikten, rassistischen Äußerungen und antiziganistischer Gewalt umgegangen werden kann und wie effektive präventive Maßnahmen aussehen könnten.
Der Workshop findet in Kooperation mit Amaro Foro e.V. statt.