Modulare Fortbildung zum Umgang mit menschenverachtenden, demokratiefeindlichen und rechtsextremen Phänomenen im Kontext Jugendarbeit und Schule

Modulare Fortbildungsreihe der Fachstelle Rechtsextremismusprävention

Mitarbeitende in Jugendarbeit und Schule sind immer wieder herausgefordert, auf menschenverachtende und demokratieablehnende Haltungen pädagogisch adäquat zu reagieren. Dabei müssen sie Äußerungen und Phänomene sachgerecht erkennen und einordnen können, die individuelle sowie gruppendynamische Situation der Jugendlichen im Blick haben und Hinwendungsmotive und Gefährdungslagen in Bezug auf Rechtsextremismus kennen. Außerdem sollten sie ihre eigenen Ressourcen und Hilfestrukturen einbeziehen sowie über Kenntnisse geeigneter Maßnahmen der Prävention und Intervention verfügen – und natürlich Haltung zeigen.

Dies erfordert Wissen: Wissen über aktuelle rechtsextreme Phänomene, insbesondere in ihren gesellschaftlichen und jugendkulturellen Wechselbezügen, über Radikalisierungs- und Hinwendungsprozesse von Heranwachsenden sowie über wirksame Ansätze, um der Verfestigung von menschenverachtenden und demokratiefeindlichen Haltungen entgegenzuwirken. Zudem erfordert es Fach- und Praxiskenntnisse über Interventionsmöglichkeiten sowie den kollegialen Austausch über die eigenen Arbeitserfahrungen. Aber auch die persönlich-professionellen Grenzen müssen reflektiert werden.

Die modulare Fortbildungsreihe der Fachstelle Rechtsextremismusprävention vermittelt ein systematisches Handlungskonzept zum Umgang mit Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) sowie rechtsextrem orientierten oder gefährdeten Jugendlichen. Es wurde im Rahmen eines Modellprojekts gemeinsam mit Praktiker*innen aus der Jugendarbeit und Wissenschaftler*innen aus Politik-, Sozialwissenschaften und Sozialpsychologie entwickelt, erprobt und evaluiert. Aufbauend auf einem fünfstufigen Interventionsplan und mithilfe anwendungsorientierter Informations- und Arbeitsmaterialien können die Teilnehmenden anhand eigener Praxisbeispiele ihre Handlungskompetenzen stärken, um präventiv, aber auch durch konkrete Interventionen, abwertenden, menschenverachtenden, demokratiefeindlichen und extrem rechten Haltungen im eigenen Arbeitsfeld zu begegnen.

Der Fortbildungskurs

  • Die Reihe umfasst fünf zweitägige Module mit insgesamt 80 Stunden und zehn zusätzlichen Stunden für die eigene Vor- und Nachbereitung sowie gestellte Aufgaben.
  • Die Qualifizierung legt hohen Wert auf Praxisbezug und arbeitet deshalb mit den Fällen und Arbeitskontexten der Teilnehmenden.
  • Eine kollegiale und wertschätzende Arbeitsatmosphäre liegt uns am Herzen.
  • Der Kurs kontextualisiert Rechtsextremismusprävention im Handlungsfeld Jugend(sozial)arbeit und Schule. Er stellt keine Einführung in Antidiskriminierungs- oder kritische Bildungsarbeit dar.
  • Wir arbeiten wir methodenvielfältig, gruppendynamisch und prozessorientiert.

Zielgruppe

(Angehende) Pädagogische Fachkräfte aus Jugendarbeit, Bildung und Prävention

Zertifizierung

Alle Teilnehmenden erhalten eine Teilnahmebescheinigung. Eine Zertifizierung kann mit der Präsentation der Fallarbeit und des erarbeiteten Konzepts sowie der Teilnahme an mindestens acht von zehn Seminartagen erlangt werden.