Call of Prev

Verknüpfung von Game Culture und phänomenübergreifender Präventionsarbeit

Mit jungen Menschen über Gleichberechtigung und Demokratie in den Austausch kommen und neue Perspektiven eröffnen – das steht im Mittelpunkt unseres bundesweiten Modellprojektes Call of Prev. Als Türöffner für diesen Austausch entwickeln wir ein interaktives Mobile Game (Handyspiel) und einen Editor (Bearbeitungsprogramm) für Smartphone, Tablet und PC. Mittels des Mobile Game werden junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren in Workshops angeregt, selbst kreativ zu werden, eigene Erfahrungen auszutauschen, Haltungs- und Handlungsoptionen auszuloten und verschiedene Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit kritisch zu hinterfragen. Die Teilnehmenden erweitern ihre Medienkompetenzen und erfahren Selbstwirksamkeit, wenn sie das Spiel in Geschichte und Design mitgestalten und Fertigkeiten im digitalen Spieldesign erwerben. 

Die Hauptziele des Projektes sind die Stärkung demokratischer und menschenrechtsbejahender Haltungen bei jungen Menschen, die sich von rechtsextremistischen bzw. islamistisch begründeten Ideologien, Medieninhalten und Gruppierungen angesprochen fühlen. Durch ein gemeinsames Erschaffen, Gestalten und Durchleben der Erzählung möchten wir zudem den gesellschaftlichen Zusammenhalt – online wie offline – stärken.

Bundesweites Modellprojekt mit geschlechterreflektierendem Ansatz

Das Projekt verfolgt einen phänomenübergreifenden Ansatz. Unser Team möchte mit jungen Menschen über verschiedene Ausschluss- und Ungleichheitserfahrungen sprechen sowie die Gemeinsamkeiten in den Haltungen und Wechselwirkungen von Rechtsextremismus und islamisch begründetem Extremismus diskutieren und reflektieren. Dabei greifen wir auf Methoden des Game Based Learning zurück. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf einer geschlechter-reflektierten Bildungs- und Präventionsarbeit. Mithilfe des Spiels werden Rollenerwartungen an Mädchen* und Jungen* aufgegriffen und verschiedene Identitätsmodelle besprochen werden.  

Level 1 und 2: Die Projektphasen

Das Projekt ist in zwei Phasen eingeteilt: (1) die Entwicklung eines erweiterbaren, plattformunabhängigen Mobile Game und Editors für den Einsatz in der Politischen Bildungsarbeit zur Prävention von Radikalisierungstendenzen; (2) der Einsatz des Mobile Games im Rahmen von bundesweiten Seminaren und Workshops mit jungen Menschen zur primären und sekundären Prävention von islamisch begründetem und rechtem Extremismus. 

Ab Mitte 2022 bieten wir bundesweit 5-tägige Jugendworkshops in Schulen (Regel-, Sekundar-, bzw. Oberschulen, Gymnasien, Gesamtschulen, Oberstufenzentren und berufsbildenden Schulen) an. Die Workshops orientieren sich an den Interessen der Teilnehmenden zu den Kernthemen Identität; Formen von Diskriminierung, Hass und Gewalt; Bedeutung sozialer Netzwerke sowie Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten des eigenen Lebens jenseits von Extremismus. Ziel der Veranstaltungen ist es, mit den Teilnehmenden ein gemeinsames Produkt (z.B. einen neuen Charakter oder ein narratives Mikroabenteuer) innerhalb des bereits bestehenden Mobile Games zu erstellen, darüber Ausschlusserfahrungen zu thematisieren und das Game um diese Perspektiven der Jugendlichen zu erweitern.  Somit erlernen die Teilnehmenden neue Fertigkeiten und menschenrechtsorientierte Haltungen werden gestärkt. Diese Jugendworkshops werden von 5-tägigen gruppen- und regionsübergreifenden Audits begleitet, um die Partizipationsmöglichkeiten noch zu erweitern. 

 Das Mobile Game wird auf Grundlage einer Open Source Plattform entwickelt und nach Projektende ebenso als Open Educational Ressource (OER) unter CC-BY-SA-Lizenz der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Projektlaufzeit

2021 - 2023

Förderung

Logo der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien