„Wenn es den Juden nicht gäbe, der Antisemit würde ihn erfinden“
Antisemitismus ist nicht nur ein Vorurteil, dem man etwa mit Fakten begegnen könnte. Vielmehr handelt es sich um „eine Weltanschauung und Leidenschaft“ (Prof. Dr. Samuel Salzborn). Weniger sind also fehlende oder falsche Informationen über Juden*Jüdinnen der Kern. Vielmehr erfüllt Antisemitismus bestimmte psychologische Funktionen der eigenen mentalen Stabilisierung – indem er beispielsweise die Welt erklärbarer macht und es ermöglicht, sich von verdrängten Bedürfnissen und heimlichen Wünschen zu entlasten.
Entsprechend kann gelingende Antisemitismusprävention nicht (einzig) darauf bauen, Vorurteile und Stereotype aufzulösen. Gerade bei jungen Menschen gilt es darüber hinaus, zu verstehen, welche psychologischen (Entwicklungs)Funktionen der Antisemitismus für die Adressat*innen von Präventionsangeboten erfüllt – und an diesen individuellen Funktionen, Projektionen und Bedürfnissen anzusetzen. Das bedeutet für die Antisemitismusprävention in erster Linie: Jugendliche müssen zur genauen Einfühlung in sich selbst und entsprechend zur kritischen Reflexion des eigenen Denkens und Fühlens befähigt werden.
Drei- bis fünfstündige Online-Fortbildung
Welche Erscheinungsformen des Antisemitismus aktuell besonders virulent sind, warum der Antisemitismus überhaupt nichts mit Juden*Jüdinnen, aber alles mit den mentalen Strukturen der antisemitisch agierenden Personen zu tun hat – und was dies für eine erfolgreiche Prävention und Intervention bedeutet, ist Gegenstand dieser Fortbildung. Hierzu werden einerseits grundlegende Kenntnisse vermittelt, die Antisemitismus als „Weltanschauung und Leidenschaft“ begreifbar machen, andererseits werden konkrete Techniken der Gesprächsführung eingeübt, mittels derer Situationen bewältigt, Antisemitismus bearbeitet und nachhaltige Resilienz gebildet werden kann.
Teilnahme
Für die Teilnahme an der Online-Fortbildung kann eine Teilnahmebestätigung ausgestellt werden.
Interessiert?
Bei Interesse an dieser Fortbildung wenden Sie sich gerne an info@cultures-interactive.de.