MiA – Mädchen im Austausch

In den Jahren 2021 und 2022 hat cultures interactive e.V., gefördert durch die Landeskommission Berlin gegen Gewalt, eine Bedarfsanalyse erhoben zu Fragen, die Mädchen und junge Frauen zum Thema Jugendarbeit und Prävention im Kontext von islamistischer Radikalisierung betreffen. Im Hinblick auf die dort erarbeiteten Erkenntnisse führt der Verein seit Anfang 2023 das Projekt MiA mit folgenden Zielen durch:

Stärkung der genderreflektierten und mädchenspezifischen Prävention in Berlin

Für Einzel- und Gruppenangebote werden Konzepte der pädagogischen Arbeit für Mädchen entwickelt, die auf deren Lebenswelten, Diskriminierungserfahrungen, Bedürfnissen nach Religiosität und Spiritualität, Erfahrungen in Familie und Gesellschaft, Geschlechterrollenvorstellungen und Erwartungen an die eigene Zukunft eingehen. Einzel- und Gruppentrainings können in Berlin angeboten werden. Die Angebote erfolgen aufsuchend und bedarfsgerecht in Zusammenarbeit mit Jugendeinrichtungen und Schulen.

Kompetenzerweiterung von Berliner Fachkräften zum Thema Mädchen/junge Frauen und islamistische Radikalisierung

Am 12. und 13. Juni 2023 fand eine zweitägige Fortbildung für Teilnehmende aus Jugendarbeit, den Allgemeinen Sozialen Dienste (ASD) und Schule statt, die zu geschlechtsspezifischen Hinwendungsmotiven, mädchenspezifischen lebensweltlich-biografischen Themen sowie zu pädagogischen Ansätzen und Angeboten der Prävention aufklärte.

Ein weiteres zweitägiges Fortbildungsangebot zu demselben Themenspektrum richtet sich an Mitarbeitende aus Polizei und Sicherheitsbehörden. In diesem Kontext wird verstärkt auf die Folgen von Diskriminierungserfahrungen muslimisch gelesener Mädchen eingegangen und darauf, welche konstruktiven Hilfestellungen seitens der Polizei hier mitgeleistet werden können, um gesellschaftlichen Benachteiligungs- und Frustrationserfahrungen entgegenzuwirken. Schließlich werden erlebte Diskriminierungssituationen und das Gefühl, von der Polizei als Muslim*innen keine Unterstützung zu erhalten, als mögliche Hinwendungsfaktoren zu radikal islamistischen Kontexten benannt.

Stärkung der Vernetzung zum Themenbereich mädchenorientierte und genderreflektierte Prävention

Regelmäßige Vernetzungstreffen mit Akteur*innen aus Schule, Jugend- und Mädchenarbeit, Polizei und Verwaltung sollen dazu beitragen, berlinweit das Problembewusstsein für diesen Phänomenbereich zu fördern und die Bewerbung bzw. Weiterentwicklung von bedarfsgerechten und mädchenorientierten Angeboten der Prävention zu unterstützen.

Dauer

1.1.2023 bis 31.12.2023

Förderung