Die Genderperspektive hat in der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit ideologisch motivierten Gewalttaten, Rechtsextremismus und religiösem Fundamentalismus in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Jungen und Männer sind zwar mit einem Anteil von 80 bis 90 Prozent deutlich häufiger für Straftaten verantwortlich, aber die weiblichen Szeneangehörigen und Sympathisantinnen haben nicht nur ähnlich stark menschenverachtende Haltungen, sondern verüben auch ideologisch motivierte Rechtsverletzungen und Gewalttaten.
Dabei nehmen Mädchen und Frauen teilweise spezifische Funktionen innerhalb "ihrer" Szenen ein: Sie haben strategische Führungspositionen inne, geben den Anstoß für Gewalttaten, üben diese selbst (mit) aus oder liefern ideologische Legitimationen. Darüber hinaus stellen sie einen wichtigen Faktor für den sozioemotionalen Gruppenzusammenhalt dar.
Bislang existieren nur wenige systematische Erkenntnisse über genderspezifische Bedeutungszusammenhänge von biografischen, familiären, sozialen, milieuspezifischen Faktoren für die Affinität von Gewalt und extremistischen Ideologien von weiblichen Heranwachsenden. Dies gilt ebenso für genderspezifische Rollen- und Vergemeinschaftungsangebote für Mädchen und junge Frauen. Auch über genderspezifische Ansätze in der Präventions- und Interventionsarbeit in Strafvollzug, Bewährungshilfe und Sozialarbeit - im Bezug auf Frauen, aber auch auf Männer ist bisher wenig bekannt.
Vor diesem Hintergrund hat der Berliner Verein cultures interactive e.V. im Januar 2013 sein Projekt „Women / girls in violent extremism – WomEx” gestartet. Gefördert im Rahmen des EU-Programms „Prevention of an Fight against Crime“ (ISEC) des EU Home Office und von der Bundeszentrale für politische Bildung hat dieses Projekt während seiner2-Jährigen Laufzeit folgende Ziele:
Da in diesem Bereich bisher nur wenige vereinzelte Erkenntnisse existieren freuen uns auf Hinweise über gute Praxisbeispiele und Ansprechpartner/innen.
With the financial support of the Prevention of an Fight against Crime Programme
European Commission - Directorate-General Home Affairs
Silke Baer (Projektleitung)
s.baer@cultures-interactive.de
Anika Posselius (Projektassistenz)
posselius@cultures-interactive.de
Broschüre (2015): "Genderaspekte im Rechtsextremismus und religiösen Fundamentalismus Handlungsempfehlungen für verschiedene Bereiche der Prävention und Intervention"
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Broschüre (2015): "Gender-Reflective Prevention and Intervention Concepts for Dealing with Right-Wing Extremism, Group-Focused Enmity and Militant Religious Fundamentalism" Download (PDF)
30.09.-02.10. Frankfurt/Main: WomEx-Abschlusskonferenz
Konferenzmappe (de) (PDF, 1,1 MB)
Konferenzmappe (eng) (1,1 MB)
12./13.12.13 Berlin: Internationale Fachtagung „Frauen, Mädchen und Genderperspektiven in Extremismus _Geschlechterspezifische Ansätze in Prävention und Intervention“
Dokumentation (de) (PDF, 4,9 MB)
Tagungsmappe (de) (PDF, 1 MB)
Tagungsmappe (eng) (PDF, 0,9 MB)